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Sozialpolitik und Markt
Eine wirtschaftsethische Perspektive
Aus wirtschaftsethischer Perspektive ist das Verhältnis von Sozialpolitik und Markt nicht als Widerspruch, sondern als komplementär zu denken. Wirtschaftsethik, so wie sie hier entwickelt wird, sucht nach Argumenten, deren Akzeptanz in der demokratischen Öffentlichkeit als Verhaltensanreiz für Politiker wirksam werden kann. Sie konzeptualisiert das Problem der Politikberatung als Aufklärungsproblem. Hier geht es primär um informationelle Anreize. Eine solche Ökonomik könnte, anstatt Wertedualismen in sich aufzunehmen, zur reflexiven Auflösung solcher Wertedualismen anleiten, denn eine Wissenschaft, die das Umverteilungsparadigma akzeptiert, ist dazu verdammt, innerhalb eines eindimensionalen Spektrums konfligierender Werte Stellung zu nehmen. Notwendig ist aber eine Dekonstruktion des Umverteilungsparadigmas. Es geht um funktionale Begründungen für Sozialpolitik und um eine Übersetzung solcher Funktionsüberlegungen in jene normativen Semantiken von Gerechtigkeit, Solidarität und Würde, in denen die Selbstverständigung der modernen Gesellschaft über ihre Identität und ihre Entwicklungspotentiale erfolgt.
Autor
Prof. Dr. Ingo Pies
 
Disccussion PaperFachbereich
2005Wirtschaftsethik
 
Schlagwörter
Sozialpolitik, Wirtschaftsethik