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Der Versicherte in der gesetzlichen Krankenversicherung: Patient oder Kunde?
Im Gesundheits- und Sozialbereich hat insbesondere seit den letzten 15 Jahren aufgrund von vielen gesetzgeberischen Maßnahmen ein ständiger regulatorischer Umbau stattgefunden. Es geht seit einiger Zeit in der Debatte um die Frage, inwieweit wir im Gesundheits- und Sozialwesen legitimerweise von Kunden als Nachfrager von Gesundheits- und Sozialdienstleistungen sprechen können. Wenn wir dies vorbehaltlos bejahen, dann wäre es für diese Einrichtungen der logische und plausible Schritt, unter Berücksichtigung sinkender Zuschüsse (bzw. defizitärer Finanzierung) ein intensives ?Customer Relationship Management? und ein offensives ?Gesundheits- und Sozial-Marketing? aufzubauen, um mit gesteigerter Kundenakquise einen positiven Deckungsbeitrag zu erreichen ? ohne (stringenter) Berücksichtigung ethisch-normativer Fundierung der Gesundheits- und Sozialversorgung für die betriebliche Entscheidungsfindung. Der argumentative Kampf um das ?richtige? Paradigma führt dann z.B. dazu, dass Fortbildungen für Ärzte oder andere soziale Professionen, die den Stallgeruch eines ?Kunden?-Verständnisses aufweisen, nicht anerkannt und gebilligt werden (oder vice versa). Müssen bzw. sollen wir bei medizinisch-therapeutischen, ?pflegerischen Behandlungen und/oder sozialen Unterstützungen/Betreuungen eher vom Selbstverständnis einer Angebots-Kundenbeziehung ausgehen oder ist diese Vorstellung tatsächlich obsolet und wir sollten die ?helfende Beziehung? wieder zurück auf ihren Ehrensockel zu stellen?
Autor
Prof. Dr. phil. Alexander Th. Carey
 
ArtikelFachbereichFachrichtung
2018BetriebswirtschaftslehreGesundheitsökonomik
 
Schlagwörter
Dienstleistung, Finanzierung, Gesundheit, Kunde, Arzt, Patient, Ökonomisierung, Versorgung, Gesetzliche Krankenversicherung, Krankenkassen