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Korruptionsprävention als Ordnungsproblem ? Wirtschaftsethische Perspektiven für Corporate Citizenship als Integritätsmanagement
Dieser Beitrag interpretiert das moralische Anliegen einer wirksamen Bekämpfung von Korruption als ordnungspolitisches Problem. Er bestimmt Korruption (a) als Missbrauch einer Vertrauensbeziehung zwischen Prinzipal und Agent und (b) als Geheimhaltungsdelikt: Die an der Korruption beteiligten Akteure errichten Informationsbarrieren, die es nicht nur dem geschädigten Prinzipal, sondern insbesondere auch den Strafverfolgungsbehörden schwer machen, Korruption aufzudecken. Den Eigentümern des bestechenden Unternehmens fällt es hingegen wesentlich leichter, diese Geheimhaltung zu durchbrechen und geeignete Vorkeh-rungen gegen Korruption zu treffen. Deshalb besteht das ordnungspolitische Problem darin, Anreize zu setzen, damit Unternehmen sich nicht nur gegen passive Bestechung schützen, sondern vor allem auch konsequent gegen aktive Bestechung vorgehen. Die Hauptthese dieses Beitrags lautet, dass eine indirekt ansetzende Ordnungspolitik zweiter Ordnung erforderlich ist, die das Selbstregulierungspotential der Unternehmen als Corporate Citizens aktiviert und gesellschaftlich für eine effektive Korruptionsprävention in Dienst nimmt.
Autor
Prof. Dr. Ingo Pies
Peter Sass
 
Disccussion PaperFachbereich
2006Wirtschaftsethik
 
Schlagwörter
Corporate Citizenship, Korruption, Wirtschaftsethik