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Theoretische Grundlagen demokratischer Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik
Der Beitrag von Albert Hirschman
Albert Hirschman hat ein außergewöhnlich abenteuerliches Leben geführt, für das der Begriff der ?Grenzüberschreitung? eine geradezu leitmotivische Qualität annimmt, und dies gleich in mehrerlei Hinsicht.



Am 7. April 1915 hineingeboren in eine bildungsbürgerliche jüdische Familie in Berlin, wird er als Protestant auf den Namen Albert Otto Hirschmann getauft. Er besucht das Französische Gymnasium. Dort entdeckt und entwickelt er sein Sprachtalent ? neben Latein und Griechisch lernt er Französisch und Italienisch, später kommen Englisch und Spanisch hinzu. Zugleich beschäftigt er sich intensiv mit Literatur. Er liest Goethe sowie Thomas Mann und vertieft sich in die Romane Dostojewskis, aber bereits für den 16jährigen ist die beherrschende Frage, wie man Marx und Nietzsche miteinander vereinbaren kann.



Hirschman engagiert sich in der sozialistischen Jugendbewegung. Er macht 1932 Abitur, schreibt sich in Berlin als Student ein, ist in dieser Zeit aber vor allem politisch aktiv, und dann überschlagen sich die Ereignisse. Sein Vater stirbt Ende März 1933, und weil er eine Verhaftung wegen antinazistischer Aktivitäten fürchtet, begibt sich Hirschman Anfang April nach Paris.3 Dort nimmt er das Studium der Wirtschaftswissenschaften auf. Nach dem Diplom an der Ecole des Hautes Etudes Commerciales ermöglicht ihm ein Stipendium 1935/1936 einen einjährigen Aufenthalt an der London School of Economics. Hirschman wird vor Ort Zeitzeuge der Keynesianischen Revolution.
Autor
Prof. Dr. Ingo Pies
 
DiskussionsbeitragFachbereich
2006Wirtschaftsethik
 
Schlagwörter
Wirtschaftsethik